Geschichte
Historisches
Schon bei der Entstehung von Täferrot, dem Sitz vom Fischerei & Hegeverein Leintal 1966 e.V. spielte das Wasser eine Rolle. Eine schöne Sage (und diese haben oft einen wahren Kern) erzählt folgendes: Als sich in der Umgebung unserer Heimat noch riesige Wälder ausdehnten, huldigte eines Tages ein Edelfräulein dem Jagdvergnügen. Schon seit mehreren Stunden verfolgte die vornehme Jägerin eine Fährte, ohne dass sie das edle Wild zu Gesicht bekam. Da geschah es, dass sie vom Wege abkam und sich verirrte. Schon hatte sie jede Hoffnung verloren, lebend aus dem Forst herauszukommen. In ihrer Not rief sie die heilige Afra, eine damals bei uns sehr beliebte Augsburger Kirchenheilige, um Beistand an. Plötzlich stand das adlige Fräulein vor einer langen Furt, die über zwei wasserreiche Bäche führte. Der einprägsame Ort war ihr von früheren Jagdstreifen her noch gut in Erinnerung, denn sie befand sich dort, wo die Blinde Rot in die Lein mündet. Mit frischem Mut trat das Edelfräulein den Heimweg an und kehrte gesund auf ihre Burg zurück. Zum Dank für die wunderbare Rettung ließ sie an der Stelle, wo sie sich wieder zurechtfand, ein Kirchlein erbauen, das der heiligen Afra geweiht wurde. Erstmals 1298 urkundlich erwähnt als Afrenrot hat sich der Name über Dafrenrot zu dem heutigen Täferrot entwickelt.
Wo es Wasser gibt, gibt es auch Mühlen. So kaufte 1360 Peter von Grünefeld, Arzt zu Gmünd, die Mühle am Buhlenbronn an der Lein oberhalb von Täferrot als Lehen, wohl die Täferroter Mühle. 1361 kaufte er dann von Ulrich von Rechberg zu Gröningen die Ziegelmühle an der Lein samt Fischereirecht als Lehen, vermutlich besteht hier ein Zusammenhang mit dem einstigen Gehöft Ziegelgehau in der Nähe vom heutigen Bruckacker.
In der Beschreibung des Oberamtes Gmünd von 1870 ist bei der Gemeinde Täferroth mit Mäderschafhaus folgendes vermerkt (Originaltext):
Gar lieblich liegt beim Zusammenmünden der beiden tiefen, waldigen Thäler der Lein und der Roth das ziemlich kleine, aber freundliche und reinliche, schön zerstreute Dorf mit großen, oft vertäfelten und roth bemalten Bauernhäusern, die schon den Baustil des Welzheimer Waldes verkünden und bei denen Wohnung und Scheune meist unter Einem Dache sind. Weite Aussichten bieten sich gerade keine, dagegen erfreut und befriedigt hier der Anblick dieser stillen, engen Thäler mit ihren dunklen Nadelwäldern an den Gehängen und den lichtgrünen Thalgründen, durch welche muntere Flüßchen, reizend gesäumt von hohen üppigen Laubbäumen, sich schlängeln. Das Fischrecht in der Lein und Roth hat der Staat, der es verpachtet; es kommen Weißfische, Hechte, Börsching und Aale, jedoch in ganz geringer Ausdehnung vor. Krebse beherbergen hauptsächlich die Seitenbäche obiger Flüßchen.
Vom Jahre 1901 sind Statuten von einem Fischzucht-Verein im Leinthal bekannt. Schon hier ist der Gedanke des Naturschutzes enthalten. Es wurden damals Prämien ausgesetzt für die Erlegung von Tieren, welche der Fischzucht schädlich sind, wie Fischottern, Fischreihern und Fischaaren (Fischaaren = Kormoranen).
Das Fischereirecht an Lein und Rot hat der Staat, der dieses durch die Forstämter verpachtet. Außer einem Teilstück der Lein, das die Gemeinde Täferrot verpachtet. Das Ausüben des Fischfangs kann in Täferrot auf eine lange Tradition zurückblicken, erstmals wurden im Jahre 1896 im Grundbuch der Gemeinde Täferrot als Pächter des gemeindeeigenen Fischwassers in der Lein der Mühlenbesitzer Kolb und Johann Georg Maier genannt, die Pachtsumme betrug damals fünf Reichsmark. In späteren Jahren waren dann der Mühlenbesitzer Jakob Rühl und Friedrich Dürr als Pächter der ca. 1 km langen Strecke Lein aufgeführt. Bedingt durch im Frühjahr bei der Schneeschmelze entstehende Hochwasser mit zum Teil verheerenden Wirkungen wurde 1911 die Lein begradigt. Auf einer Länge von etwa 650 m wurde ab der Mühle in gerader Linie ein Bachbett ausgegraben und der anfallende Erdaushub beidseitig als Damm aufgeschüttet, alles in Handarbeit. Die Mündung der Rot in die Lein wurde dadurch etwa 250 m Bach abwärts verschoben, so dass die alte Lein, jetzt als Rot zu dieser Pachtstrecke gehört.
Chronik des Fischerei und Hegevereins Leintal 1966 e. V. Täferrot
Am 16. Februar 1966 abends 20 Uhr wurde das Gemeindefischwasser neu verpachtet. Eine Interessengemeinschaft unter Vorsitz von Karl Weller, die das Ziel hatte, einen Fischereiverein Täferrot zu gründen, erhielt für 360 DM Jahrespacht den Zuschlag. Das erste „Petri Heil!" für den neuen Fischereiverein war gefallen. Zunächst gab Karl Weller an interessierte Bürger Jahreskarten für dieses Fischwasser aus. Bereits am 2. August 1966 waren von der Interessengemeinschaft Karl Weller, Fritz Weller, Adolf Blinzer, Karl Bareis, Karl Koziara, Hans Broos, Erwin Schock, Georg Fritz, Georg Kinkel, Willi Eisele, Georg Hinderer, Karl Herzer, Georg Hein und Hans Dierks bei der konstitutiven Sitzung im Gasthaus „Rößle“ als Gründungsmitglieder anwesend. Schon an diesem Abend wurde eine Vereinssatzung vorgelegt, auch fanden die ersten Wahlen statt, diese brachten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Karl Weller, 2. Vorsitzender Erwin Schock, Schriftführer und Kassenwart Georg Hinderer, Kassenrevisor Karl Koziara und Willi Eisele, Wasserwart Georg Hein und Karl Bareis. Ziel des Vorsitzenden war es, ein Fischereiverein zu sein, dessen Gebühren sich auch der normalsterbliche leisten kann. Ein weiteres Anliegen war auch die Hege des Fischbestandes, was durch einen Verzicht des Angelns vom 1. Januar bis zum 31. März des Jahres zum Ausdruck gebracht, und auch in die Namensgebung mit übernommen wurde. Der Fischerei & Hegeverein Täferrot mit ca. 1 km Vereinsgewässer war gegründet! Als Vereinslokal wurde die Gaststätte „Leintalperle“ ausgewählt, da die meisten Vereine sich schon für das Gasthaus „Rössle“ entschieden hatten. Der erste Samstagabend im Monat wurde als Termin für einen Fischerstammtisch festgelegt.
Von diesem Zeitpunkt an wurde ein reges Vereinsleben gepflegt, außer den Belangen der Fischerei stand der Umwelt- und Naturschutz bei allen Mitgliedern immer an erster Stelle. Es wurden damals schon gute kameradschaftliche Beziehungen vor allem mit den Fischereivereinen in Urbach und Plochingen aufgebaut, die auch noch zum Teil bis zum heutigen Tage Bestand haben. Plochingen war damals der Pächter des Fischwassers in Neckar und Fils, dessen Fischereirecht unserem Ehrenmitglied Friedrich Dürr gehörte, und zu einem späteren Zeitpunkt vom Fischereiverein Plochingen-Reichenbach e.V. käuflich erworben wurde. Man trifft sich heute noch zu den von den Anglerfreunden Urbach ausgetragenen fischereilichen Veranstaltungen, ebenso sind sie bei unserem Gästefischen an Lein und Rot immer präsent, um hier der Fischerei an einem Fließgewässer nachzugehen, da dieser Verein nur stehendes Gewässer zur Verfügung hat. Aus diesem Gästefischen, das seit Beginn an immer am ersten Sonntag im Juli stattfindet, der Termin wurde so gewählt, da ab dem 1. Juli während des Sommers, keine Schonzeit mehr für eine Fischart bestanden hat. Es entwickelte sich nach anfänglichem gemütlichen Zusammensitzen nach dem Fischen im Garten der Leintalperle, Karl Wellers Garten, einem „Schuirafest“, Straßenfest auf der Straße im Eck, auf dem überdachten Platz der Grundschule, einem Garten-Wald- und Kellerfest, über den Platz vor der Raiffeisenbank, auf dem Platz zwischen Leintalperle und der Lein zunächst noch ohne Festzelt, dann mit kleinerem Festzelt, bis dies auf eine Größe von 35 auf 13 m anwuchs. Das Fest entwickelte sich zu einem über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Fischerfest mit Fischgerichten wie Steckerlfisch, Fisch im Bierteig, Calamares usw..
Das Jubiläum zum 25 jährigen Bestehen wurde auf der Festwiese an der Straße nach Leinzell gefeiert. Hier fanden dann noch in weiteren Jahren diese Fischerfeste statt, nach dem der Platz zwischen der Leintalperle und der Lein, wegen Bebauung nicht mehr zur Verfügung stand. Von diesem Platz wurde dann auf den Parkplatz an der Grundschule ausgewichen, nachdem auch für diesen eine Bebauung geplant war. Der Aufwand und die Auflagen ein solches Fest zu betreiben wurde immer größer, die Helfer wegen der harten Arbeit aber immer weniger. Zum letzten Mal fand es dann 2009 statt. In diesem Jahr gab es dann zum ersten Mal ein Fischessen am Karfreitag in der Werner-Bruckmeier-Halle, das zusammen mit dem F.C. Bayern-Fan-Club Leintal „Täferrot“ bewirtet wurde, wobei der Erlös der Gemeinde Täferrot für die Deckenstrahlheizung in dieser Halle zur Verfügung gestellt wurde. Im Folgejahr wurde diese Veranstaltung in alleiniger Regie fortgeführt, und ist mit seinen Fischgerichten, eine willkommene Abwechslung bei den Vereinsveranstaltungen. Ebenso die seit Eröffnung der Werner-Bruckmeier-Halle im Jahr 1991 vom Fischerei & Hegeverein Leintal ab 1992 veranstalteten Vereinsjahresfeiern. Anfangs noch mit einem Unterhaltungsprogramm, wie Zauberer, Tanz- und Akrobatikvorführungen, vereinseigene Einlagen, natürlich mit Musik und Tanz. Für die kleinen Gäste kam der Nikolaus mit seinen Geschenken. Fischgerichte waren schon von Beginn an dabei, unter anderem auch Fischklopse, hergestellt aus Giebel- und Karpfenfilet. Die Giebel stellten ja zeitweise eine Plage am Federbachstausee dar, womit eine sinnvolle Verwertung gewährleistet war. Über Veranstaltungstage an Freitagen und später Samstagen, hier auch mit etwas weniger Programm, finden sich bei dieser Veranstaltung in den letzten Jahren, als reines Fischessen an einem Sonntag Ende November zahlreiche Besucher ein.
Schon 1971 wurde dem Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. beigetreten. Im Jahre 1974 wurde der Feuersee in Utzstetten von der Gemeinde Täferrot gepachtet, von da an besaß der Fischereiverein auch stehendes Gewässer. Der Verein verfügte nun über zwei Vereinsgewässer, die von den Mitgliedern stets gehegt und gepflegt wurden. Trotzdem zog es die Vereinsmitglieder an die von Vereinen in der näheren und weiteren Umgebung damals noch zahlreich angebotenen Preisfischen. Man war stets interessiert, neue Gewässer mit ihren Fischen und Vereine mit deren Strukturen und Mitgliedern kennenzulernen. Auch die vom Landesfischereiverband angebotenen und durchgeführten Bereichsfischen waren eine willkommen Abwechslung. Es war das bei uns noch nicht bekannte Stippfischen, mit dem die Wettkämpfe ausgetragen wurden. Bei Teilnahmen von 1976 bis 1990 konnte von uns fünfmal der Mannschaftssieger gestellt werden, sowie einige Male auch der Sieger im Einzel. Die ersten beiden Mannschaften sowie die zehn ersten im Einzelwettbewerb durften an den weiterführenden Verbandsmeisterschaften teilnehmen. Hier an Rhein und Neckar war dann meist die Qualifikation beendet, da sich dort Mannschaften und Einzelangler einfanden, die schon Erfahrungen bei Weltmeisterschaften sammelten. Weiter war man immer bestrebt das Fischwasser zu vergrößern. Es gab Pläne auf einem Grundstück nach der Einmündung der Rot in die Lein, unter Einbeziehung der dort vorhandenen Altarme der Lein einen See anzulegen. Das Grundstück sollte aus einer Erbmasse gekauft werden, was aber durch Interesse eines landwirtschaftlichen Betriebes an diesem Gelände wegen dessen Vorranges nicht zustande kam. Weiter gab es Pläne, den Zulauf vom Feuersee in Utzstetten auf einem der Gemeinde gehörenden Grundstück anzustauen, um dort einen See entlang der Straße nach Ruppertshofen anzulegen. Was durch eine Querung der Wasserleitung nach Utzstetten erschwert wurde. Zudem wurde hier ebenfalls zugunsten der seitherigen Pächter als landwirtschaftliche Nutzfläche entschieden. Ähnlich verhielt es sich beim Anlegen von einem Angelgewässer auf der Gemarkung Lauchheim. Hier sollte ein ehemaliger Karpfenteich, durch vervollständigen und Erhöhung des teilweise vorhandenen Dammes, sowie ausbaggern des vorhandenen Geländes so vergrößert werden, dass eine Wasserfläche von 2 ha zustande kam. Nach fast unerfüllbaren Einsprüchen der Naturschutzbehörde und letztendlich wegen zurückziehen der Verkäufers des Gelände von seinem Verkaufsvorhaben, wurde auch dieses von uns aufgegeben. Nach einer Verfügung vom 15.11.1990 vom Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, durfte ab diesem Zeitpunkt nur noch der natürliche Zuwachs abgefischt werden, wodurch die in den Pachtverträgen von der Fischereibehörde festgelegten Begehung an den Fischgewässern deutlich reduziert wurden, war man verstärkt bemüht, weiteres Fischwasser anzupachten oder zu kaufen.
Unzählige Anzeigen wurden im fränkischen und Donau Raum geschaltet, ebenso unzählige Gewässer wurden besichtigt, meist stillgelegte Teile von Teichwirtschaften. Doch ein geeignetes war aus unserer Sicht nicht dabei. Bei den Teichwirtschaften musste im Winter das Wasser abgelassen werden, die Entfernung zum Gewässer war im Verhältnis zum Nutzen zu groß sowie meist auch der Pachtpreis zu hoch war. In Mönchsroth konnte dann mit dem See Fees ein einigermaßen geeignetes Gewässer gefunden werden, das ab 1992 für 5 Jahre an gepachtet wurde, die Situation mit den Begehungen war etwas entspannter. 1993 konnte ein Termin mit dem Besitzer vom Lindenausee Herrn Wolfgang Lindenmaier zur Besichtigung dieses Fischwassers vereinbart werden. Wir erhielten den Zuschlag und können dort seit 1994, nach bis heute zweimaliger Verlängerung der Pachtzeit, unserer Passion in einer herrlichen Umgebung nachgehen. Seit Anfang an wird auch die Geselligkeit groß geschrieben. Neben kleineren Kappenabenden und Faschingsbällen im Gasthaus „Rössle“ und in der „Leintalperle“, gab es die nicht zu vergessenden Faschingsveranstaltungen in der Grundschule in Täferrot. Der Schulbetrieb wurde ca. 1972 im Rahmen der Schulreform und wegen sinkender Schülerzahlen eingestellt. Die Täferroter Vereine haben den Lehrerraum zu einer Küche ausgebaut und mit den entsprechenden Utensilien ausgestattet. Geld dazu war noch vorhanden von einem gemeinsam veranstalteten Gemeindefest. Der damalige Getränkelieferanten Unfried hat dazu einen finanziellen Beitrag geleistet, ebenso wie die Gemeinde. Die beiden durch eine Falttür getrennten großen Schulräume wurden für Versammlungen und Festivitäten der Vereine genutzt. Sie waren das, was in anderen Gemeinden die in Täferrot noch nicht vorhandene Turn- und Sporthalle war. Legendär sind dabei die ab ca. 1976 gefeierten Faschingsbälle. Die Einladung zu Faschingsbällen erfolgte in launiger Gedichtform. Diese wurden vom Vorstand Karl Weller selbst verfasst. Die Promillegrenze war bei heute nicht denkbaren Werten. Es wurde feucht fröhlich gezecht, munter getanzt und geschunkelt. Vor allem die Bar in dem ehemaligen Materialraum war ein gern besuchter Aufenthaltsraum. 1987 wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen, das Schulhaus stand für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung. Das wilde Treiben war vorbei, es hatte sich aber auch schon in den Vorjahren nicht mehr auf dem anfänglichen Niveau bewegt.
Fast jedes Jahr gab es Vereinsausflüge. Die in den Anfangsjahren in die nähere Umgebung, mit oder ohne Angelmöglichkeit stattfanden. Unvergessen sind auch die beiden nach Ungarn, den nach Baja und an den Plattensee führenden, sowie der in die Slowakei mit Standort in Glaserhau, um von dort aus die Sehenswürdigkeiten in der Hohen Tatra zu erkunden, nicht zu vergessen mit einer lustigen Floßfahrt auf dem Dunajez. Die beliebten „Blaufahrten“ standen ebenso auf dem Programm, wie auch Angelausfahrten auf die Insel Fehmarn zum Hochseefischen. Spezielle Angelausfahrten in fischreiche Gegenden wie Norwegen, Dänemark, Island sowie auch auf die Insel Rügen werden von zu diesem Zweck lose zusammengeschlossenen Anglergruppen in alleiniger Regie durchgeführt und werden bei den Teilnehmern immer beliebter.
Auch Werbeveranstaltungen trugen dazu bei, die Vereinskasse zu entlasten und die Kameradschaft zu fördern. So konnte bei mancher Veranstaltung der Eine oder Andere den „verlockenden“ Angeboten nicht widerstehen, und hat die exklusiven Angebote geordert. Nur einmal konnte keine Ware an den Mann (Frau) gebracht werden, es wurden Betten angeboten die auch unser damaliger Vorstand Karl Weller hauptberuflich vertrieben hat.
Im Juli 1976 wurde das 10 jährige Jubiläum mit Festzelt auf der Festwiese zwischen Leintalperle und der Lein und einem abwechslungsreichen Programm gebührend gefeiert. Die gesamte Gemeinde war auf den Beinen. Das nächste große Ereignis fand im Jahre 1979 statt. Die Bestrebungen weiteres Fischwasser wie den Reichenbachstausee bei Spraitbach zu pachten, führten 1979 dazu, dass eine Fusion vollzogen wurde mit den Vereinen Leinzell und Spraitbach, die seither kein Gewässer für ihr Hobby hatten. Im Zuge dieser Fusion wurde der Name in Fischerei & Hegeverein Leintal 1966 e.V. Sitz Täferrot geändert. Das genannte Gewässer konnte allerdings nicht gepachtet werden. Dem vereinigten Fischereiverein Leintal mit seinen 160 Mitgliedern gelang es dann auch, den Federbachstausee nach umfangreichen Bemühungen von der Gemeinde Göggingen, dank auch der Unterstützung vom damaligen Landrat Dr. Friedrich Röther, zu pachten. Fortan konnten die Mitglieder des Vereins ein 2,5 ha großes Gewässer befischen, natürlich wurde auch die Verantwortung, was Umwelt und Naturschutz anbelangte, immer größer. Im Zuge der Erstellung des Federbachstausees wurde am See auch vom Wasserverband Kocher-Lein in dessen Bauhof ein Raum zur Verfügung gestellt. Dieser wurde in eine gemütliche Fischerstube ausgebaut. 1989 fand ein Generationswechsel in der Führung des Fischerei & Hegevereins Leintal statt. Seit der Gründung im Jahre 1966 war Karl Weller an der Spitze des Vereins bis er für sein Amt aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stand. In Anbetracht seiner Verdienste für den Verein wurde Karl Weller zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Die silberne Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg wurde dem scheidenden Vorsitzenden von Herrn Bürgermeister Bruckmaier überreicht. Hans Broos wurde als neuer Vorsitzender gewählt, der seitdem die Geschicke des Vereins lenkt. Das Freizeitangebot und das Freizeitverhalten haben sich sicherlich in den letzten 50 Jahren gravierend verändert, doch der Sinn und Zweck des ursprünglichen Fischerei & Hegevereins Täferrot ist wie vor 50 Jahren unverändert geblieben, den Mitgliedern das Fischen zu ermöglichen und für den Natur-und Umweltschutz Sorge zu tragen und unsere Heimat so zu erhalten wie sie war.
Fischerjugend
Schon bald nach der Gründung vom Verein kamen auch die ersten Jugendlichen, vor allem aus Täferrot um an der Lein und Rot zu angeln. Mit dem Jugendfischereischein konnte man damals schon ab 10 Jahren eigenständig zum Angeln gehen. Eine Sportfischerprüfung gab es noch nicht. Der Verein setzte das Alter für die Aufnahme der Jugendlichen auf 12 Jahre hoch. Es wurde auch ein Jugendwart gewählt, unter dessen Anleitung die Angelei am Fließwasser verfeinert wurde. Der Andrang der Jugendlichen wurde immer größer, ein Jugendzeltlager am Rötlenstausee wurde veranstaltet. Der Höhepunkt aber war als Thomas Hargesheimer mit den Jugendlichen bei den Bundesjugendmeeresfischereitagen den ersten Platz erringen konnte. Was der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft entspricht. Ein Jugendzeltlager in der damaligen Tschechoslowakei wurde durchgeführt. Der erste Fisch der dort gefangen wurde war ein Giebel, der auch vom Federbachstausee bekannt war und sich dort fast wie eine Plage ausbreitete. Weiter gab es eine Ausfahrt nach Dänemark auf die Insel Langeland, um dort für eine Woche den Meeresfischen nachzustellen. An diese Ausfahrt erinnern sich die Teilnehmer noch heute. Weiter gab es noch Jugendlager unter anderem mit der Angeljugend in Sindringen sowie auch eines an der Altmühl.
Kinderferienprogramm
Seit die Gemeinde Täferrot im Jahre 1999 die Initiative ergriffen hat, und ein Kinderferienprogramm anbietet, ist der Fischerei & Hegeverein Leintal 1966 e.V. mit dabei. Er bietet dazu in der Fischerstube im Bauhof vom Wasserverband Kocher-Lein eine kleine Einführung über die Welt des Angelns. Wir zeigen alles was zu einem erfolgreichen Angeln führt. Zuerst etwas Theorie über die gesetzlichen Voraussetzungen für das Angeln, zu dem unter anderem, für die Teilnehmer ohne Jugendfischereischein, eine Ausnahmegenehmigung bei der Fischereibehörde im Regierungspräsidium zu beantragen ist. Dann über die Anatomie, Lebensweise und Lebensraum der Fische. Weiter mit der Ausrüstung zum Angeln, wie Angelrute, Rolle, Schnur, Bissanzeiger, Haken usw.. Auch das Verbinden von den dann widerspenstigen Schnüren zeigt sich als lustige Übung. Vor dem Angeln am Gewässer noch eine kleine Übung im Umgang mit Angelrute, Rolle und Wurfgewicht, beim Werfen auf eine Zielscheibe, auch Casting genannt. Dann geht’s natürlich ab ans Fischwasser zu dem in nächster Nähe liegenden Federbachstausee, um den einen oder anderen Fisch selbst zu fangen. Damit die Theorie nicht zu trocken verläuft, werden Getränke zur Verfügung gestellt. Nach dem anstrengenden Angeln gibt es als kleine Stärkung noch eine Bratwurst vom Grill. Die selbst gefangenen Fische dürfen die Teilnehmer mit nach Hause nehmen. Das Angeln ist natürlich der Höhepunkt, die Teilnehmer sind voller Begeisterung dabei, und es kommt zu solchen Situationen: Ein Junge ruft „Ich hab einen“, worauf ein Mädchen entgegnet, „Wo ist er, ich mach ihn he´“. Nur einmal, 2009 als der Federbachstausee abgelassen war, konnte auch zu unserem Bedauern, das beliebte Angeln nicht stattfinden. Stattdessen wurde eine chemische Wasseruntersuchung vom Leitungswasser in der Fischerstube und von der neben der Fischerstube entspringenden Quelle vorgenommen, was natürlich weit aus weniger spannend war als das Angeln.
Fischer machen Schule
Das Projekt „Fischer machen Schule" ist eine landesweite Kooperation zwischen Fischereiverband, örtlichen Fischereivereinen und Schulen unter der Schirmherrschaft des Kultusministeriums Baden-Württemberg. Dieses Projekt wurde angeboten im Rahmen vom grünen Klassenzimmer bei den Landesgartenschauen, so auch bei der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd. Über wissenswerte Themen werden Kurse angeboten, die Schulklassen als Unterrichtsstunden buchen können. So auch Unterrichtsstunden mit dem Titel „Fischer machen Schule“. Anhand von Arbeitsunterlagen für Schüler wird durch Vereinsmitglieder, der an den Standdiensten beteiligten örtlichen Vereinen, den Kindern der Lebensraum Wasser vermittelt. Die Begegnung mit den, in diesem Falle dem Josefsbach, bewohnenden Fischen und Wirbeltieren steht im Vordergrund des Unterrichts. Mit Arbeitsblättern wie: "- Fühlen sich hier Fische wohl, - Fische in Gefahr, - Kindergarten im Bach, - Fischquiz, - Warum kann die Forelle schnell schwimmen?" erarbeiten Schüler am Gewässer Zusammenhänge und Anpassungsstrategien der Wassertiere.
Bei der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd, war der vor der Fusion zum Landesfischereiverband Baden-Württemberg, noch eigenständige Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg mit einem Pavillon vertreten. Er wurde während der gesamten Gartenschau vom 30. April bis 12. Oktober, also an 165 Tagen, von 8 Fischereivereinen betreut. Prozentual zu der Mitgliederzahl der einzelnen Vereine wurde die Standeinteilung vorgenommen. Auf uns entfielen 28 Tage, von denen vom Hege- und Fischereiverein Hussenhofen freundlicherweise 3 Tage übernommen wurden. Für 39 Termine wurde das grüne Klassenzimmer gebucht. Für jeden Termin war für eine Zeit von 1,5 Stunden angesetzt, die auch bei Bedarf direkt vor Ort verlängert wurde. Bei 7 Terminen stellten wir den 1. Betreuer und somit den Vortragenden, sowie bei 11 Terminen den 2. Betreuer, der den Vortragenden unterstützte. Neben den vorgenannten Themen waren die in dem Pavillon vorhandenen Edelkrebse ein weiteres Highlight des Unterrichtes. Vor ca. 100 Jahren waren diese noch jedem Kind bekannt, heute sind einheimische Flusskrebse selten geworden. Fischer machen Schule bot die Möglichkeit diese „live“ kennenzulernen. Unter anderem wurde am Beispiel Edelkrebse aufgezeigt, welche Auswirkungen ein Aussetzen nicht heimischer Arten bewirken kann. Den mit den Segnungen der heutigen Zeit ausgestatteten Schülern, wurde hier bewusst, wie man die Natur erleben und sehen kann.
Im Folgejahr konnte mit der 3. und 4. Klasse der Grundschule Täferrot ein grünes Klassenzimmer mit einem Betreuer von uns abgehalten werden. Die bei der Landesgartenschau beliebten Edelkrebse waren nicht dabei. Nach etwas Theorie mit den Arbeitsblättern, Schautafeln und Fischpräparaten kam es zu kleinem Test in der Schule. Danach machte man sich auf den Weg an die Rot. Dort kam es zu der schon spannend erwarteten Untersuchung des Gewässers auf die dort vorhandenen Kleinlebewesen zur Bestimmung der Gewässergüte. Neben der spannenden Jagd auf die Kleinlebewesen kam auch die Abkühlung bei vollen Gummistiefeln und feuchter Kleidung an diesem heißen Sommermorgen nicht zu kurz.